Ausgangssituation und Motivation

Monatlich landen weltweit ca. 1,5 Mrd. Zahnpastatuben im Müll. In der Regel werden sie nicht recycelt. In Deutschland werden sie verbrannt. Zudem bleiben bis zu 14% Zahnpastareste in der Tube. Grund genug für Denttabs es anders zu machen. Das Unternehmen hat mit Zahnputztabletten eine neue Produktkategorie eingeführt, die von Beginn an natürlich, nachhaltig und kreislaufähig ist. So wird für die Verpackung der Zahnputztabletten 80% weniger Verpackungsmaterial als für herkömmliche Zahnpastatuben gebraucht. Ein weiterer Vorteil: Sowohl die Tabletten als auch die Verpackung sind leicht und sparen erheblich an Gewicht und Volumen. Das bedeutet weniger CO2-Austoß beim Transport. Das Unternehmen aus Berlin möchte aber auch beim Thema Verpackungen noch kreislauffähiger werden und hat sich für eine industriell kompostierbare Verpackung entschieden. geplant ist das Thema Verpackungen noch weiterzuentwickeln.

Maßnahmen und Aktivitäten

Umstellung auf kompostierbare Verpackungen

Bereits vor einigen Jahren hat das Unternehmen die produktverpackung von Plastikdosen (HDPE) auf kompostierbare Folie umgestellt, wobei Anfangs die Akzeptanz bei den Herstellungspartern die größte Herausforderung war. Die Denttabs Verpackung besteht zu 45% aus Papier und zu 55% aus einer Bio-Folie (innen). Die Bio-Folie wiederum setzt sich zusammen aus einer Polymerschicht, die zu 63% aus Polylactid (PLA basierend auf Maisstärke) und zu 37% aus dem Polymer PBAT besteht. Den Rest der Verpackung machen der Kleber (5%) sowie eine Wasserdampfbarriere aus Keramik (<1%) aus. Sowohl PLA als auch PBAT sind biologisch abbaubar und industriell kompostierbar. Das bedeutet, dass die Verpackung sich nachweislich unter bestimmten Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit und Sauerstoffzufuhr) zersetzen kann. Die Denttabs Verpackung ist daher auch für den Industriekompost zertifiziert, d.h. sie sich unter den erforderlichen Kompostierungsbedingungen nachgewiesen nach 90 Tagen zu 90% im Industriekompost abbauen.

Initiative Kreislaufverpackung

Um das volle Potenzial kompostierbarer Verpackungen auszuschöpfen hat Denttabs sich mit anderen Unternehmen (DENTTABS, Rapunzel Naturkost, Samova, Sonnentor und The Nu Company) zusammengetan. Die in der Initiative aktiven Unternehmen verwenden zertifiziert kompostierbare Verpackungsmaterialien, die für die industrielle Kompostierung entworfen wurden. Seit Frühjahr 2020 bündeln sie deshalb in der Initiative Kreislaufverpackung ihre Kräfte, um besonders für die Kompostierung von dafür zertifizierten Verpackungen nachhaltigere Wege zu ebnen. Alle Mitglieder der Initiative glauben an deren Bedeutsamkeit in puncto Nachhaltigkeit —zum Beispiel, weil diese Verpackungsart strengen Schwermetallgrenzen unterliegt und ihre Inhaltsstoffe für das Pflanzenwachstum unbedenklich sind. Doch obwohl kompostierbare Verpackungen seit über zwanzig Jahren im Verkehr sind, wird bis heute nicht ihr volles ökologisches Potenzial ausgeschöpft. Das will die Initiative ändern. Fast ein Jahr lang hat die Initiative Kreislaufverpackung Gespräche mit Entsorgungsunternehmen, Herstellern, Inverkehrbringern sowie Materialexperten geführt und Wissen über die Entsorgung von Biofolien und Co. gesammelt. Die gewonnenen Erkenntnisse veröffentlicht die Initiative in einem Bericht „Entsorgung kompostierbarer Verpackungen in Deutschland – Betrachtung der verschiedenen Entsorgungswege“.

Neue Verpackung aus biozirkulärem Material

Gemeinsam mit dem Hamburger Startup traceless möchte Denttabs den nächsten Schritt gehen. Die beiden Unternehmen arbeiten daran eine heimkompostierbare Folie aus dem traceless MAterial in der Verpackung einzusetzen. Das besondere an dem Material von traceless: Das biozirkuläre Material ist ganzheitlich nachhaltig. Vor allem ist es in der Umwelt in kürzester Zeit abbaubar und auch heimkompostierbar. Ganzheitlich bedeutet, dass das Material nicht nur schnell abgebaut wird und funktionelle Eigenschaften wie Kunststoffe hat, sondern in keinster Weise schädlich für die Umwelt ist, sollte es dort landen. Basis für die Herstellung des Materials sind Agrarreststoffe, also Nebenprodukte, die bei der Lebensmittelproduktion anfallen – z.B. bei der Getreideverarbeitung. Gemeinsam mit weiteren Akteuren, wie z.B. Recyclingunternehmen, Folienhersteller etc. wird der Einsatz der Folien entlang der Wertschöpfungskette aktuell pilotiert. Denttabs möchte so bald wie möglich auf die Folie aus dem biorzirkulären traceless Material umstellen.